Ein wichtiges Prinzip unserer Schule

 

Schule ohne Zensuren

 

Das hat keiner von uns in seiner eigenen Schulzeit erlebt, es sei denn, sie / er war auf einer Privatschule.
An den Findorffer Grundschulen haben wir zum Teil schon seit über 18 Jahren auf Zensuren verzichtet. Auch als sich die Vorgaben geändert hatten, haben wir uns nicht auf unserem Weg beirren lassen, die Schule für unsere Kinder und alle, die darin arbeiten, so zu gestalten, dass eine Atmosphäre entsteht, in der sich alle wohlfühlen können.

„ Die Kunst des Unterrichtens besteht darin, den Lernprozess durch ein gefühlsmäßig positives Klima indirekt zu beeinflussen." ( G. Roth )
Nicht : Wohlfühlen ODER Leistung, sondern Leistung DURCH Wohlfühlen.

Schon lange bevor PISA durchgeführt wurde haben wir uns in der Grundschule mit der Veränderung von Schule beschäftigt. Wir haben uns immer wieder bei unseren europäischen Nachbarn in den Schulen umgesehen und das aus England, Dänemark, Frankreich, Norwegen und Schweden mitgebracht, was für Ihre Kinder in unserer Schule hilfreich und sinnvoll ist.

Viele Jahre haben wir Erfahrungen sammeln können. Immer wieder war die Beurteilungspraxis das pädagogische Hauptthema der Schule. Eine Fragebogenaktion von Eltern für Eltern mit Auswertung gehörte im Schuljahr 2001/2002 ebenso dazu wie die Diskussion auf Elternabenden, eine Infoveranstaltung für die ganze Schule und die Beratung im Elternbeirat. Schließlich erfolgte für unsere Beurteilungspraxis der Beschluss der Schulkonferenz, der für alle Lehrkräfte und Eltern unserer Schule bindend ist.

„Wir verzichten auf die Demütigung durch Zensuren," haben uns die schwedischen Kollegen gesagt. „Wir auch," konnten wir sagen. In Schweden wird im ganzen Land bis zur achten Klasse auf Zensuren verzichtet. Wir sind froh, dass wir es wenigstens bis zur vierten Klasse tun können. Wobei man sich klar machen muss, dass die Zensurenfreiheit in Klasse 1 und 2 in ganz Bremen gilt.
Früher war das problemlos möglich. Dann kamen neue Bestimmungen und der Verzicht auf Noten auch in Klasse 3 und 4 war nur noch auf Antrag möglich. Mit dem Elternbeirat und dem Kollegium haben wir - wie fast 30 weitere Grundschulen - im November 2004 erneut den Antrag zur Beibehaltung unserer Beurteilungspraxis gestellt und erhielten zu unserer großen Erleichterung mit 5 weiteren Schulen die Genehmigung durch die Deputation für Bildung. Noch in diesem Jahr werden viele andere Grundschulen von der Notengebung befreit.

Und wie wissen bei uns die Kinder - und die Eltern - was das Kind kann?

Dafür haben wir die Sprechtage; mindestens dreimal im Jahr etwa eine halbe Stunde Zeit für Sie und ihr Kind! Wir sprechen gemeinsam über das Arbeitsverhalten Ihres Kindes, darüber, wie es in der Gruppe zurecht kommt. Wir melden zum Beispiel zurück, wie weit es in den Lehrgängen in Mathematik und Deutsch ist. Wir besprechen und verabreden, wo noch etwas geübt werden muss oder wo ein Kind besonderes „Futter" braucht, das auch über die Klassenstufe hinaus gehen kann.

Wir können uns über Probleme austauschen, die das Lernen Ihres Kindes beeinflussen und beraten, was wir gemeinsam alles tun können, damit Ihr Kind möglichst weit voran kommt.

Um bei diesen Gesprächen auch alles Wichtige vor Augen zu haben, gibt es unsere „Gesprächsgrundlagen". Sie enthalten lehrplanorientierte Kriterien, die wir mit Ihnen und Ihrem Kind besprechen. Damit Sie wissen, worum es geht, sind die Kriterien für alle vier Schuljahre in diesem Heft aufgeführt.
So können Sie sich - wenn Sie möchten - schon vor den Sprechtagen darauf einstimmen. Vielleicht fallen Ihnen dann auch Fragen zu einzelnen Punkten ein, die Sie sich im Heft notieren können. Es eignet sich auch für Notizen, die Sie sich während der Gespräche machen möchten.

Das Info - Heft gibt es in diesem Jahr zum sechsten Mal. Für jedes Kind wird ein Heft ausgegeben, das Sie die ganze Grundschulzeit hindurch begleitet.

Außerdem gibt es am Ende des Schuljahres an jedes Kind einen Zeugnisbrief, in dem festgehalten ist, was schon gut klappt und was noch geübt werden muss. In der vierten Klasse erfolgen dann sowohl Halbjahres- als auch Abschlusszeugnisse in Berichtsform.

Eltern der 2. bis 4. Klassen haben schon Erfahrung mit unserer Beurteilungspraxis und haben sie konstruktiv in den letzten Jahren mit begleitet, aber die meisten Eltern der ersten Klassen betreten Neuland. Sicher werden Sie sich rasch daran gewöhnen!

Und wenn noch etwas unklar ist...fragen Sie uns!

Ihr Kollegium und Ihr Elternbeirat
der Schule Am Weidedamm